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Konzept
eyemachine project/Durchschnittsbilder
Aus
dem Herstellungsprozess des «project» gewinne
ich ein weiteres absurdes Destillat zum Thema der Zeit: die Serie
der Selbstportrait-Durchschnittsbilder.
In
dieser Serie errechne ich den visuellen Monats- oder Jahresdurchschnitt
meiner Selbstportraits, die im Film «project»
verwendet wurden. Die täglichen Selbstportraits zum Beispiel
des Monats Januar 2002 (31 Tage = 31 Bilder) werden als einzelne
Ebenen mit je 3-prozentiger Deckungskraft übereinandergeblendet
(100 % geteilt durch 31 Tage ergibt 3%: also für jedes Bild
eine «gleichberechtigte» Deckungskraft). Dadurch entsteht
der mathematisch errechnete, visuelle Durchschnitt meines Aussehens
im Januar 2002.
Da die Iris im Produktionsablauf für das «project»
schon immer am selben Ort zentriert worden ist, bildet der Bereich
um die Augen herum die schärfste Zeichnung. Das changierende
Grau im Hintergrund ist Resultat des Chaos in der Farbmischung der
verschiedenen Hintergründe bei jedem einzelnen Tag.
Durch die statistische Verwertung
der Bildinformation ist das Prinzip der Ähnlichkeit in seiner
äussersten Form verwirklicht: d.h. die Bilder gehören
zu einer Gruppe ABSOLUTER ÄHNLICHKEIT, jedes einzelne Bild
ist aber nach wie vor immer noch wahrnehmbar einzigartig in Gesichtsausdruck
und Struktur.
Durch diesen Überblendungsprozess
erhält das mittels Fotografie rein technisch
entstandene Bildnis eine erstaunliche stilistische Ähnlichkeit
zu holländischer Portraitmalerei des 17. Jahrhunderts.
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